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Edition 4: Generations

„Früher hätte es das nicht gegeben“, sagen Eltern oder Großeltern gerne und wollen damit oft zum Ausdruck bringen, dass ihnen Entwicklungen der jüngeren Generation missfallen oder sie diese nicht nachvollziehen können. Diese unscheinbar wirkende Aussage kann auf einen Generationenkonflikt hindeuten. Babyboomer haben Vorurteile gegenüber Gen Z und umgekehrt ist das vermutlich noch um einiges zutreffender.

Im Hinblick auf Generationen gibt es viel, das wir besprechen müssen, um einander zu verstehen, um miteinander zu wachsen, anstatt aneinander zu verzweifeln. In Edition 4 wollen wir uns mit – unserer Meinung nach – fundamentalen Aspekten unterschiedlicher gesellschaftlicher Kohorten auseinandersetzen.

Für unterschiedliche Generationen ergeben sich auch unterschiedlichen sozioökonomischen Bedingungen und unterschiedliche Chancen. Deshalb wollen wir über Geld sprechen und darüber, wie sich Vermögens- und Schuldenverhältnisse im Laufe der Zeit verändert haben. Wir wollen aber auch einen Blick darauf werfen, was es geben müsste, damit wir in der Gesellschaft einer Chancengleichheit näher kommen: Braucht es ein Startkapital für jede:n oder ist diese Theorie eine, die an der Umsetzung scheitert?

Neben Schulden, Erben und Kapital wollen wir auch der Frage nachgehen, was sich die erste, zweite oder dritte Generation von Migrant:innen von Österreich wünschen. Hat sich die strukturelle Diskriminierung im Laufe der Zeit verändert und wem nützt es, dass das Bewusstsein dafür zwar größer wird, die Probleme allerdings en gros bestehen bleiben? Wenn man das Thema „Generationen“ diskutiert, kann auch der Klimawandel leider nicht ausgeklammert werden – was wird er für zukünftige Generationen bedeuten?

Fest steht, wir können einander auf unterschiedliche Arten begegnen, Generationen können sich politisch, kulturell und ökonomisch unterscheiden. Wir wollen mit Edition 4 vor allem einen Ausblick geben, wie wir zueinander finden und wie wir miteinander anstatt gegeneinander arbeiten können, um in Zukunft mehr Verständnis füreinander zu haben.

Das alles jedoch nicht ohne auch einen kritischen Blick auf den Begriff der "Generationen" zu werfen. Das Geburtsjahr alleine reicht nicht aus, um sinnvolle Aussagen über Einstellungen und Lebensrealitäten zu generieren. Man könnte sogar meinen, dass der Generationen-Begriff medial stark überstrapaziert ist. Entsprechende Kategorien könntrn dazu dienen, andere Konflikte zu verschleiern.